Fundamentalisten sind immer die Anderen, The Lair - gay themed

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Raúl Páramo-Ortega
FUNDAMENTALISTEN SIND IMMER DIE ANDEREN
– Freud im Zeitalter des Fundamentalismus –
Psychoanalytische Denkungsart als Alternative
zum fundamentalistischen Denkstil
© 2005
Meiner Lebensgefährtin Maria Fernanda Sierra,
meinen erwachsenen Kindern Maria Fernanda, Raúl und Pablo
und meinen Enkelkindern.
Zu diesem Text
Der Autor sieht in der durch Sigmund Freud begründeten Psychoanalyse (vor allem in
ihrer dialektischen Denkungsart und in ihrer Religionskritik) Elemente, die die funda-
mentalistischen Denkmuster aufklären sollten. Dem Verfasser nach lockt jeden die Ver-
suchung, projektiv nur in den Anderen fundamentalistische Züge sehen zu wollen, ohne
der eigenen Sichtweise bewusst zu werden. Das machtvolle christliche Abendland hat
vielleicht mehr fundamentalistische Ausprägungen, als es imstande ist zuzugeben und
aufzuarbeiten. Die unumgängliche Unsicherheitsquote, die dem menschlichen Erkennt-
nisvermögen anhaftet, erweckt die Neigung, Dogmen aufzustellen und Andere hinein-
zwingen zu wollen. Anscheinend ist Angst vor Unwissenheit eine Urangst, und die fle-
hende Suche nach Erlösung eine starke Seelenkraft.
Ãœber den Autor
Raúl Páramo-Ortega
, geboren 1935 in Mexiko-Stadt (D.F.), studierte Medizin an der
Universität von Guadalajara (Mexiko). Seine psychoanalytische Ausbildung absolvierte
er im Wiener Arbeitskreis für Tiefenpsychologie. 1964 erlangte er die ordentliche Mit-
gliedschaft in diesem Arbeitskreis. Sein Lehranalytiker war Igor A. Caruso, mit dem ihn
später eine Freundschaft bis zu dessen Tode verband. 1969 wirkte er zusammen mit
A. Suárez an der Gründung des Mexikanischen Psychoanalytischen Arbeitskreises mit.
Dort lehrte er mehrere Jahre klassische psychoanalytische Technik, dazwischen häufige
intensive kurze Nachanalysen in Los Angeles (bei Rudolf Ekstein und Hilda Rollmann-
Branch) und Mexiko-Stadt (bei Raoul Schindler). 1979 gründete er in Guadalajara die
Studiengruppe Sigmund Freud. Von 1979 bis 1995 hat er als Mitherausgeber zwölf
Ausgaben der
Cuadernos Psicoanalíticos
veröffentlicht. Weitere Veröffentlichungen sie-
he am Schluss dieses Bandes.
INHALTSVERZEICHNIS
VORWORT .............................................................................................................................................................................5
ERSTER TEIL.......................................................................................................................................................................10
1.- Einführung.....................................................................................................................................................................10
2.- Vorgeschichte des abendländischen Fundamentalismus...............................................................................................12
3.- Religiöser Fundamentalismus als Urmodell des Fundamentalismus? ..........................................................................18
4.- Fundamentalismus und Politik: Einige Beispiele ..........................................................................................................29
5.- Fundamentalismus und Dialektik ..................................................................................................................................35
6.- Fundamentalismus, Aufklärung, Psychoanalyse ...........................................................................................................47
6.1. Ãœberzeugungen und Militanz, Kulturkampf und Fundamentalismus......................................................................50
6.2.- Glückstreben und Gewissheit ................................................................................................................................61
7.- Die Psychoanalyse -qua Dialektik- als antifundamentalistischer Trend .......................................................................64
7.1. Psychoanalytische Lehre: der Mensch ist gleichzeitig gut und böse.......................................................................68
8.- Weitere Gedanken über Psychoanalyse und Aufklärung...............................................................................................74
9.- Sigmund Freud und Auguste Comte: Das Drei-Stadien-Gesetz und die Stufenfolge der Weltanschauungen ...............82
10.- Anti-psychoanalytische (anti-aufklärende) Atmosphäre in unserem Zeitalter ............................................................87
10.1. Weitere Gedanken über den Zustand und die Entwicklung unserer Gesellschaft .................................................91
10.2. Kann man von spezifischen Krankheiten unserer Zeitepoche sprechen?..............................................................96
11.- Antifundamentalistische Gesinnung und Freuds Werk in der Gegenwart.................................................................102
12.- Die A-Religiosität der Psychoanalyse und 'Das Heilige und das Profane' (M. Eliade) ............................................105
13.- Abschließende Bemerkungen des Ersten Teils...........................................................................................................113
ZWEITER TEIL .................................................................................................................................................................118
1.- Auseinandersetzung mit unserer Ignoranz ..................................................................................................................118
2.- Unbewusste Angst vor geahnter Unwissenheit ............................................................................................................118
3.- Eine Urangst: Angst vor dem Unbekannten ................................................................................................................123
4.- Der Unwissenheits-Skandal.........................................................................................................................................126
5.- Drei Erscheinungsformen der Angst vor Ignoranz......................................................................................................129
5.1. Symbiose als Verdeckungsmanöver aus Unwissenheitsangst...............................................................................129
5.2. Behinderte sexuelle Neugierde als Quelle der Angst ............................................................................................131
5.3. Neid als Lernhindernis ..........................................................................................................................................134
6.- Die Schule als "sozialer Ort" (Bernfeld) der Ignoranz................................................................................................134
6.1. Prüfungsangst........................................................................................................................................................136
7.- Einige Möglichkeiten, der Angst vor Unwissenheit zu begegnen ................................................................................136
8.- Abschließende Gedanken zum Erlösungsbedürfnis .....................................................................................................139
9.- Anhang als Zusammenfassung: 11. September 2001...................................................................................................142
BIBLIOGRAPHIE ..............................................................................................................................................................154
Veröffentlichungen............................................................................................................................................................170
Hinweise (span.) ...............................................................................................................................................................173
Kontakt zum Autor ............................................................................................................................................................176
Vorwort
VORWORT
"Nur eines ist absolut unerträglich: An überhaupt keinen Gott zu glauben."
Christa Wernicke – Bericht über das Bevölkerungsproblem in Kairo 1994
" ... ein Zeitalter aber aufzuklären ist sehr langwierig."
Kant 1784 (von Schröder 1990 zitiert)
"Der Mensch will nicht nur Erkenntnis und Macht, er will auch eine Richt-
schnur für sein Handeln, einen Maßstab für das Wertvolle und Wertlose."
Max Planck (1958 [1941] S. 3)
Dieses Buch möchte ich als echtes Kind eines langen Aufsatzes betrachten, der unter
dem Titel Psychoanalyse und Weltanschauung (Hintergründige Weltansichten in der
psychoanalytischen Praxis) 1998 erschienen ist.
Im Laufe meiner Ãœberlegungen ist mir klar geworden, dass wir nicht nur dazu
neigen, die Anderen als Fundamentalisten abzustempeln, sondern auch selber häufig
fundamentalistisch denken. Vielleicht ist der Grundtrieb dieser Tendenz das Bedürfnis
nach Konsens, und zwar Konsens als Zementierung unserer Gesellschaftsidentität.
Durch unsere alltägliche Feigheit und unsere Versklavtheit in unseren Denkgewohnhei-
ten laufen wir Gefahr, dies unreflektiert als unseren selbstverständlichen Normalzustand
anzunehmen.
Nach und nach hat sich in mir die Ãœberzeugung von zwei Thesen gefestigt, die ich
im vorliegenden Text ausführen möchte: a) jeder Mensch ist fundamentalistischer
gesinnt, als er zugestehen würde, und b) je mehr eine Denkströmung, Lehre, Institution,
5
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